Titus Dittmann (71) gilt als Vater der deutschen Skateboard-Szene und hat auf Liebe und Leidenschaft eine erfolgreiche Firma gebaut. Dann wollte er sie an die Börse bringen – und hätte dadurch fast alles verloren. Nach der Beinah-Insolvenz fing er von vorn an und schaffte den Turnaround. Heute leitet sein Sohn das Unternehmen, das europäische Marktführer im Einzelhandel mit Skateboards ist.
Eigentlich war Titus, der früher mal Eberhard hieß, gerade dabei, eine stabile Beamtenlaufbahn einzuschlagen. Lehrer wollte er werden. Doch dann ist er Ende der 70er Jahre mit dem neuen Trendsport Skateboarding in Berührung gekommen. Halfpipe statt Klassenraum. Die Leidenschaft hat ihn sofort gepackt – und seitdem auch nicht mehr losgelassen. Er hat mit seinen Schülerinnen und Schülern eine Skateboard AG gestartet, um das Skaten in Deutschland salonfähig zu machen.
Schon bald hat er sein Lehrer-Dasein aufgegeben und hat sich voll und ganz dem Rollsport verschrieben. Zusammen mit seiner Frau hat er das Unternehmen Titus gegründet und von nun an Bretter, Klamotten und Schuhe verkauft, Skateparks gebaut und Wettbewerbe veranstaltete. Da Titus ja eigentlich Lehrer ist und keine unternehmerische Ausbildung hat, hat er bei wichtigen Entscheidungen immer Kopf und Bauch befragt:
Ich bin ein emotionaler Kopfmensch mit rationalen Bauchentscheidungen.
Lange ist sehr gut damit gefahren, doch dann hätten Titus und seine Frau durch einen geplatzten Börsengang fast alles verloren. Rückblickend sieht er die Fehler, die er gemacht hat. An falsche Entscheidungen glaubt er trotzdem nicht.
Für mich gibt es keine falschen Entscheidungen. Wichtig ist, dass man flexibel bleibt!
"Wenn sich das Umfeld ändert, dann darf man nicht stur an seinem Businessplan oder an seiner Entscheidung hängen", weiß der Skateboardpionier heute. Wie Titus es geschafft hat, sein Unternehmen aus der Krise zu holen und was er aus dem Scheitern gelernt hat, das hat er detektor.fm-Moderatorin Maja Fiedler in einer neuen Folge des Flopcast erzählt.