Mit Ende Zwanzig hat Nadine Nentwig sich ihren größten Traum erfüllt und eine PR Agentur gegründet. Was zuerst wie eine große Chance aussieht, entpuppt sich schon bald als riesiges Desaster. Trotzdem hat sie nicht den Kopf in den Sand gesteckt. Stattdessen hat sie sich ihr Scheitern eingestanden und sich Hilfe geholt. Anschließend hat sie über diese Erfahrung ein Buch geschrieben: "Kluge Frauen scheitern anders", so der Titel.
Die Selbstständigkeit ist für die Journalistin und Texterin Nadine Nentwig nie der große Traum gewesen. Doch als eine gute Freundin eine eigene Fashion-PR-Agentur gründen will, steigt sie mit ein. Die Firma wächst schnell, sie stellen Mitarbeiter ein und beziehen ein größeres Büro.
Doch noch während Nentwig im Babyjahr ist, entscheidet sich ihre Freundin plötzlich dazu, die Firma zu verlassen. Nadine steht mit allem alleine da. Die Erkenntnis, dass sie es nicht schafft, lähmt sie. Sie muss sich arbeitslos melden, sitzt auf einem großen Berg Schulden und hat mit starken Selbstzweifeln zu kämpfen. Sie schämt sich für das eigene Scheitern, igelt sich zu Hause ein.
Ich habe mich unheimlich geschämt. Mir war das unendlich peinlich. Deshalb hab ich es auch ganz lange versucht zu verheimlichen.
Langsam aber geht es ihr besser. Sie fasst den Mut, einem Verlag ihre Geschichte anzubieten, und zu ihrer Überraschung ist dieser auch sofort interessiert. Entstanden ist ein sehr ehrliches Buch über das Scheitern, mit dem sie auch das Bild vom Phönix aus der Asche ein wenig zurechtrücken möchte:
Ich finde es ganz wichtig, dass man sich das zugesteht. Das war eine schlimme Situation und da darf man auch mal einen Moment liegen bleiben und traurig sein und sich meinetwegen auch mal einen Moment im Selbstmitleid suhlen und weinen und wütend sein und schreien.
Was Nadine aus ihrem Scheitern gelernt hat und warum sie heute wieder selbstständig ist, das hat Nadine Nentwig detektor.fm-Moderatorin Maja Fiedler erzählt.