Bei der Pleite ihrer Firma verlor Anne Koark alles. Doch an Rückschläge war sie gewöhnt. Sie rappelte sich wieder auf und wurde zur gefeierten Botschafterin des Scheiterns.
Mit ihrem Unternehmen war die gebürtige Britin Anne Koark um die Jahrtausendwende auf der Erfolgsspur. "Trust in Business" half ausländischen Unternehmen, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Das klappte so gut, dass Koark sogar einen Existenzgründerpreis gewann. Nochmal zwei Jahre später war sie pleite.
Um die enorme Nachfrage ausländischer Firmen bedienen zu können, verdoppelte Koark 2001 die Büroflächen. Die Kosten: 12.000€ im Monat.
Kaum war das unterschrieben, kam der 11. September und reihenweise Kunden sind pleite gegangen. Und noch viel schlimmer, viele US-Firmen sind für eine längere Zeit gar nicht mehr nach Deutschland gekommen. Und ich saß da und musste die Miete bezahlen.
Daraufhin schrieb Anne Koark ein Buch über ihre Pleite. Das hielt sich fünf Wochen in der Wirtschaftsbestsellerliste, sie bekam hunderte Briefe und Anrufe - und konnte sogar politisch etwas bewegen.
Ich finde es sehr wichtig, dass man irgendwann mal eine Gesellschaft hinterlassen kann, in der es möglich ist zu sagen: Ich habe einen Fehler begangen. Ich stehe dazu, ich versuche das wieder gut zu machen, aber deshalb muss ich mich nicht wegradieren aus der Welt.
Wie es genau zur Insolvenz kam, welche schönen und auch erschreckenden Erfahrungen sie in diesem Prozess gemacht hat und wie sie sich mit viel britischem Humor wieder aufgerappelt hat, erklärt Anne Koark in der zweiten Folge des "Flopcast" mit detektor.fm-Moderatorin Maja Fiedler.